Aus aktuellem Anlass (die Veröffentlichung amerikanischer, historischer Schwarz-Weiss-Portraits, die sehr schön koloriert wurden) habe auch ich mich an einem Bild versucht um die Bedingungen zu untersuchen was ein gut koloriertes Bild ausmacht. Gelernt habe ich es 1989 während der Fotografenausbildung noch an Fotoabzügen mit Retuschefarbe, die direkt aufs Bild gemalt wurde.

Hier die kann man die Vorgabe, die kolorierten historischen Bilder anschauen:
http://indulgd.com/realistically-colorized-historical-photos/

Das Vorgehen vieler Photoshop-Kreativer ist folgendermassen:
Meistens werden flächige Bereiche ausgewählt, die eine Farbe haben (z.B. Grün für alle Pflanzen, Auswahl des Gesichtes, Arme, Beine für den Hautton, Hauswände usw.) In separaten Ebenen über dem Original werden die Flächen gefüllt mit jeweils einer Farbe und der Modus der Farbflächen auf „Farbe“, „weiches Licht“ oder „farbig nachbelichten“ gestellt. Je nachdem wie intensiv die Farbe erscheinen soll. Dies ist die Kurzfassung, man kann es in den Tutorials genauer anschauen.

Was aber die Qualität eines gut kolorierten Portraits ausmacht und die Farben realistisch erscheinen lässt, ist die Anzahl der Farbnuancen die man für die einzelnen Bereich verwendet. Man kann das unendlich detailliert machen und viel Zeit aufwenden für ein brillantes Ergebnis. Vergleichbar mit einer Illustration eines neuen Bildes.

In meinem Bild, für das ich einige Stunden benötigt habe, gibt es zum Beispiel 5 verschiedene Grüntöne, 6 verschiedene Hauttöne und 4 verschiedene Farben für die Kieselsteine. Wäre die Arbeit , wie die historischen Fotos, für die Times und dazu noch bezahlt, könnte ich durch noch detailliertes Zeichnen der Farbflächen das Ergebnis sicher noch verbessern.

Vergleich 2: Das detailliert kolorierte Bidl und ein schnell koloriertes Bild, nach Techniken aus Tutorials wie man sie zuhauf im Internet findet.

Die Bilder sind nicht identisch coloriert und die Farbebenen haben nicht denselben Überlagerungsmodus, da im Detaillierten Bild verschiedene Modi miteinander kombiniert sind während bei den Toutorials meistens nur ein Modus zum Überlagern gewählt wurde.

Vergleich 3: Die Farbebenen, die das Schwarz-Weiss-Bild überlagern.

Die Bilder sind nicht identisch coloriert, da nur jeweils einzelne Farben und Ebenen verwendet wurden.